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Wenn Vater und Sohn sich „treffen“: Brieselanger begeistern mit Leidenschaft fürs Kickboxen

Kickboxer
Frank Kollas, Lucas Kollas
E-Mail:trixkollas6@gmail.com
Foto von Frank Kollas und Lucas Kollas, Kickboxer, BrieselangFoto von Frank Kollas und Lucas Kollas, Kickboxer, BrieselangFoto von Frank Kollas und Lucas Kollas, Kickboxer, Brieselang

Familie auf der Matte

Stand: August 2024

Die Leidenschaft fürs Kickboxen verbindet Vater und Sohn auf besondere Weise. Gemeinsam trainieren die beiden Brieselanger hart und unterstützen sich gegenseitig in ihrem sportlichen Ehrgeiz. Für sie ist es mehr als nur ein Hobby, es ist eine Hingabe, die sie vereint und stärker macht.

Dabei hat Sohn Lucas Kollas mit seinem Vater als Gegner keinen leichten Herausforderer. Frank Kollas kann unter anderem auf mehrere Titel als „Berliner Meister“ in seiner Gewichtsklasse verweisen. Dabei startete der geborene Brieselanger mit einer ganz klassischen Laufbahn.
„In meiner Jugendzeit habe ich gern die damals angesagten Kung-Fu-Filme gesehen. Mir hat gefallen, wie sie mit Leichtigkeit und Treffsicherheit ihre Kontrahenten überraschten“, berichtet der heute 44-Jährige über seinen eigenen „Kick“. Da es zur damaligen Zeit nur die Wahl zwischen Boxen und Karate gab, entschied er sich für Letzteres. 1993, mit dreizehn Jahren, trat er in einen Karateverein ein und erlernte dort die Grundlagen. Später kam Kickboxen in Mode und er wechselte zum „SG Brieselang“, der sich bis 2018 zum stärksten Verein Deutschlands in dieser Disziplin entwickelte und mit dem mehrere Sportler hochkarätige Siege und Titel errangen.

Erfolge über Erfolge
Frank Kollas war einer von ihnen. Durch viel Training und vor allem eine überdurchschnittlich gute Kondition, was seine besondere Stärke ist, gewann er so manchen Wettkampf. Er errang unter anderem Meistertitel in Berlin und Brandenburg, war 2018 deutscher Vizemeister und nahm erfolgreich am „Top Ten Open“-Turnier teil. Er wurde in den Bundeskader berufen, mit dem Ziel, 2020 an der Weltmeisterschaft in Italien teilzunehmen, wozu er nominiert wurde.
„Wichtig beim Kickboxen ist, saubere Treffer mit Händen und Füßen zu landen, und dazu soll es noch schön aussehen“, fasst er den Grundgedanken für sich zusammen. Dabei unterscheidet man zwischen den Disziplinen Leicht-, Semi- und Vollkontakt.
„Vollkontakt ist die körperlich intensivste Form dieses Kampfsports, wo es darum geht, den Gegner mit voller Kraft zu treffen. Bei Semi- und Leichtkontakt liegt der Fokus eher auf Technik und Präzision“, bringt er in Kurzform die Unterschiede auf den Punkt und fügt noch eine optische Erscheinung an: „Im Gegensatz zu den anderen beiden Arten wird beim Vollkontakt stets oberkörperfrei gekämpft.“

Blutige Nase
Frank Kollas hat es während seiner sportlichen Laufbahn schon mehrmals „voll“ getroffen. So hatte er oft mit einer blutigen Nase zu kämpfen, trug Prellungen davon, kugelte sich den Finger aus oder wurde sogar K. o. geschlagen. „Eine ziemlich schwere Verletzung war ein Schlag vom Gegner aufs linke Auge, wo sich sozusagen meine Gesichtshälfte gefühlt nach hinten verschoben hatte und nur durch eine Operation gerettet wurde“, blickt er mit Erleichterung zurück. Trotz solcher Vorfälle, die bei Karate ausgeprägter waren als beim Kickboxen, war Aufgeben für den Brieselanger niemals eine Option. Es wird fast täglich geübt. Dies findet entweder in ihrem derzeitigen Verein oder zu Hause in der Wohnung statt, wo die ganze Familie, einschließlich Hündin Letti, mitfiebert. Lucas Kollas eifert dabei seit dem 9. Lebensjahr erfolgreich seinem Vater nach. Mit gerade mal 22 Jahren hat er bereits den braunen Gürtel errungen und hält einen „Newcomer-Preis“ für Berlin-Brandenburg in den Händen. Durch die Listung bei der „World Kickboxing and Karate Union“, kurz „WKU“, können sie zudem bei nationalen und internationalen Meisterschaften starten.

Trainer beim Verein
Seit September 2023 ist das Familiengespann als Trainer beim Nauener „SC Empi e.V.“ tätig, bei dem mit Melissa Emperhoff eine Frau den Vorsitz hat.
Lucas Kollas betreut dort zwei Kindergruppen, die unter seiner Leitung neben dem sportlichen Aspekt zudem Disziplin und Zielstrebigkeit lernen. Diese Eigenschaften haben wohl durch den Sport auf ihn selbst gewirkt, denn beruflich ist er bei einem örtlichen Unternehmen in der Assistenzleitung tätig, worauf Vater Frank Kollas zu Recht stolz ist. Er selbst arbeitet in der Security-Branche, bei der durch die vielen Einsatzbereiche von Tatortverfolgung bis zu Großveranstaltungen Tag und Nacht eine Menge Kondition gefragt ist. „Kickboxen ist der ideale Sport, um den ganzen Körper zu trainieren. Dabei geht es um Ausdauer und darum, sich einfach in Form zu halten“, lädt Frank Kollas Kinder und Jugendliche ein.
„Das zahlt sich ebenso später aus. Im Verhältnis zu meinen Altersgenossen fühle ich mich um einiges aktiver und fitter.“
„Aber Achtung, im realen Leben ist es bei Auseinandersetzungen immer besser, zu reden“, gibt er als Denkanstoß weiter, möglichst diplomatisch vorzugehen. Damit wird der Kickbox-Star aus Brieselang wohl noch für so manchen Gesprächsstoff sorgen.

Erstellt: 2024