In Brieselang pfeift man auf den „Pfeifenmann“
Handball | |
Astrid Matzies | |
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Handball mal etwas anders
Stand: Juli 2017
Tor oder nicht? Foul oder nicht? Über diese Fragen können sich Spieler und Zuschauer oft die Köpfe heiß reden. Meist geht es um eine Schiedsrichterentscheidung.
Dieses Problem gibt es in
Brieselang zumindest bei einer Sportart niemals. Damenhandball wird im örtlichen Sportverein „Grün-Weiß Brieselang“ auf eine etwas andere Art ausgetragen, nämlich ohne Unparteiischen. „Wir machen das dann eben unter uns aus“, verblüfft Astrid Matzies.
Fit am Ball
Sie ist die „Handball-Queen“ der Gemeinde, die hier seit gut zehn Jahren aktiv ist, um diese Sportart in Brieselang zu verankern. Die Lust dazu hat sie aus ihrer früheren Heimat, der Spreewaldstadt Lübben, mitgebracht. Dort brachte sie es mit anderen sogar zu Erfolgen in der Kreisklasse.
Frauen unter sich?
Angekommen in der neuen Heimat Brieselang wollte sie vom bisherigen Vergnügen keinesfalls lassen. Tatsächlich gelang es ihr, hier ebenfalls Mädchen und Frauen mit Begeisterung für den Sport rund um den handlichen Ball zu
gewinnen. „Hier gehört Körperkontakt dazu. Es darf schon mal ruppig zugehen“, beschreibt sie, warum Frauen bei Handball oft skeptisch sind.
Dass es im Eifer des Gefechts nicht zu sehr zur Sache geht, das ist in Brieselang aber reine Ehrensache, denn es wacht kein Schiedsrichter. Schließlich bleiben die Damen aus dem Dorf auf dem Spielfeld stets unter sich.
Mutige Jungs gesucht!
„Wir spielen einfach aus Freude an der Bewegung und am Zusammentreffen. Wir nehmen an keinen Turnieren mit auswärtigen Mannschaften teil“, erläutert Astrid Matzies.
Ob das ein Grund ist, dass sie vor einem Jahr ziemlich einsam auf dem Spielfeld war? „Nach einem Aufruf bekamen wir innerhalb von zwei Monaten fünf neue Spielerinnen, so dass wir jetzt wieder auftreten können“, strahlt sie.
Ganz neu würde sie jetzt sogar das Frauen-Monopol durchbrechen: „Männer wären uns ebenfalls willkommen“, lädt sie ein. Da könnte dann manch mutiger Brieselanger es mal genießen, „Hahn im Korb“
zu sein.
Dass dies zu Spannungen führen könnte, davor hat Astrid Matzies keinerlei Angst.
Ist sie als Tagesmutter doch
gewohnt, täglich Nervenstärke zu beweisen!