Musik und Fußball als runde Sache
Fußball und Cello | |
Tomoki Ogami | |
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Fußballer mit Cello!
Stand: Juli 2017
Musik und Fußball kommen nur selten harmonisch zusammen. Eine der ganz wenigen Ausnahmen ist in Brieselang beheimatet.
Dort sorgt „Tommy“ Ogami mit dafür, dass die Spieler der
A-Jugend von Grün-Weiß
Brieselang es geschafft haben, sich mit der Brandenburgliga an die Spitze der höchsten für sie möglichen Spielklasse zu kicken. Damit haben sie erreicht, dass ihre Gemeinde überregional für Aufmerksamkeit bei den Fans sorgt. Ungewöhnlicherweise ist Tomoki Ogami, wie „Tommy“ mit
„offiziellem“ Namen heißt, aber ebenso musisch begabt.
Landessieger am Cello
Mit seinem Cello machte er ebenfalls überregional von sich reden und konnte diverse Preise einheimsen. Dazu gehört sogar eine Siegerurkunde bei „Jugend musiziert“!
Der 18-Jährige entstammt
einer ungewöhnlich-musikalischen Familie, die leicht als „Kelly-Familie von Brieselang“ gelten könnte. Vater Mitsuya Ogami ist gefragter Pianist. Mutter Birgit Ogami singt im Brieselanger Chor „Vocal Connection“. Jedes der vier Kinder spielt ein Instrument. Anna Ogami, 25, tritt mit Querflöte auf. Kai Ogami, 24, ist am
Piano der väterlichen Vorliebe gefolgt. Schwester Shion
Ogami, 22, ist Violinistin. „Mir wurde das Cello zugeteilt“, schmunzelt Fußball-Jungstar Tomoki Ogami.
Mit vier zum Fußball
Doch bereits als Vierjähriger wusste er, dass Musik für ihn nicht alles ist: „Überall um uns herum lag Fußball in der Luft. Egal ob Bundesliga, EM oder WM, in unserem Viertel fieberten immer alle Nachbarn mit. Mein großes Vorbild war Miroslav Klose“, erinnert sich „Tommy“ Ogami.
„Wir waren weniger begeistert von seinem Wunsch“, erinnern sich die Eltern. Aber der Kleine ließ sich nicht stoppen. Im Gegenzug lernte er später brav Cello.
Höhenflüge mit Absturz
Die Liebe zur Musik war in der deutsch-japanischen Familie schon immer vorhanden.
Mitsuya Ogami hatte sich aber
ursprünglich zu beruflichen Höhenflügen aufgemacht. „Ich war kurz davor, Pilot zu
werden.“ Als eine Sehschwäche festgestellt wurde, musste er sich von diesem Traum trennen. Dafür geriet ihm eine traumhafte Japanologiestudentin aus Deutschland ins Blickfeld, die in der Freizeit ebenfalls Musik machte. So sind Birgit und Mitsuya Ogami heute ein glückliches Ehepaar. Aus den geplatzten Höhenflügen wurde für den Hardrock-Fan auf Anregung seiner Kinder eine neue Tätigkeit als Klavierlehrer. Trotz Leidenschaft zu „Deep Purple“, wo er 2017 gleich mehrere der Abschiedskonzerte besuchte, verschrieb er sich für seine Schüler der Klassik.
Hausmann als Trendsetter
In Deutschland wurde Mitsuya Ogami zudem unversehens zum Trendsetter für Japan. „Meine Frau arbeitet im Bundeswirtschaftsministerium. Da blieb es an mir, die Kinder aufzuziehen und den Haushalt zu machen. Das wäre damals in Japan völlig undenkbar. Dort heißt es ja, dass der Mann nicht in die Küche darf. Kinderwagen durchs Dorf schieben, wie ich es in unserer neuen Heimat Brieselang gemacht habe, war damals völlig undenkbar. In Japan sitzen Frau und Mann ja bei größeren Feiern sogar noch getrennt beim Essen. Heute ist das anders. Diejenigen in Japan, die mich damals belächelt haben, sehen mich heute als Trendsetter“, gibt Ogami einen Einblick in sein Geburtsland.
Gute Töne für Brieselang
Die Familie konnte bei
gemeinsamen Auftritten als Kammerorchester für etliches Aufsehen sorgen.
Jetzt fehlt noch der Schritt in die Professionalität. Den ist bisher nur Mitsuya Ogami dabei, zu vollziehen. Er ist vielfach für öffentliche Auftritte in Brieselang gefragt, so beim Sommerfest 2017 oder bei der Ehrung von engagierten Bürgern der Gemeinde. Dabei verlässt er immer öfter die Pfade von Klassik und
Barock.
So spielt er in der Rockband „Clinch“. Damit begeistert er ebenso ein breites Publikum wie Sohn „Tommy“ auf dem Fußballplatz.